Written by Viktoria Menzel

Cognitive Load Theory im Webdesign – „guter load vs. schlechter load“

Die Theorie über die kognitive Belastung beim Lernen wurde von John Sweller und Paul Chandler entwickelt.

Ganz grob zusammengefasst sagt diese Theorie, dass wir eine bestimmte Kapazität in unserem Gehirn haben und die Auslastung der Kapazität durch den Cognitive Load erfolgt.

Der Cognitive Load setzt sich aus 3 verschiedenen „Loads“ zusammen:

Intrinsic cognitive load – Schwierigkeit des Lernmaterials in Zusammenhang mit den individuellen Schemata z.B. wenn ich viele Schemata zum Thema Medizin besitze, ist es für mich z.B. leichter, einen medizinischen Fachtext zu verarbeiten (Experte), im Gegensatz dazu brauch ein Novize dafür länger und verbraucht mehr Kapazität, folglich ist dieser Load höher. Dieser Load ist leider nicht beeinflussbar.

Ineffective load – wie der Name sagt, ist das der ineffektive Load. Er entsteht durch schlechte Gestaltung des Lernmaterials, was dazu führt, dass mir etwas von meiner Kapazität abgezogen wird, leider unnötigerweise. Durch die Gestaltung des Lernmaterials kann man also auf diesen Load einwirken.

effective load – Das ist der „gute Load“, den es zu maximieren gilt. Er entsteht, wenn das neu erworbene Wissen mit dem vorhandenen Vorwissen verknüpft werden kann.

Wenn man diese Loads beachtet und an den gegebenen Stellen gut beeinflusst, dann kann man erreichen, dass man effektiv lernt und dabei Ressourcen bzw. Energie spart. Diese Theorie konzentriert sich vor allem auf das Lernen und auf Lernmaterial.

So sollte man zum Beispiel das Webdesign und die Inhalte einer Website auf die Erwartungen und das allgemeine theoretische Vorwissen der jeweiligen Zielgruppen abstimmen. Da jede Zielgruppe hier unterschiedlich ausfällt müssen gewisse Aspekte individuell auf das Webdesign übertragen werden. Wichtig dabei ist immer die Erkenntnis, dass sich ein Mensch Sachen nur merkt, wenn sie im Gedächtnis mit Vorwissen verknüpft werden können. Weiterhin ist es Sinn und Zweck des Webdesigns, ein Interface zu entwickeln, in welchem man sich am besten intuitiv zurechtfindet und um somit Verarbeitungskapazität zu sparen.

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